Die Welpen sind zwar immer noch verhältnismäßig eng an ihr Heim »erster Ordnung«, also das schützende Lager gebunden, sie haben sich aber sozusagen mit einen umfangreicheren Spielplatz vertraut gemacht, ein kleines Gebiet, das ihnen ermöglicht, bei etwaiger Gefahr schnell in den Schutz des Lagers und der Eltern zu flüchten. Heim »zweiter Ordnung« wird mit zunehmender Behendigkeit natürlich immer mehr erweitert, entsprechend der Neugier der Heranwachsenden. Die Eltern bringen weiterhin Nahrung herbei, häufig auch kleinere Beutetiere, die den Welpen lebend vorgesetzt werden. So können sich die Heranwachsenden im Fangen und Töten von Beute üben (s. Kap.: Der Hund als Jäger). Immer noch dürfen die Welpen zuerst an die Nahrung heran, erst nach ihrer Sättigung gehen auch die Alten an das Futter. Untereinander freilich raufen die Welpen schon sehr nachdrücklich um die besten Stücke, und man kann die nun sehr ausgeprägten Verhaltensweisen der Abwehr mit Fellsträuben, Knurren, Abwehrschnappen und anderes mehr beobachten. Vorhanden waren sie schon in der Prägungsphase, aber ihre volle Entfaltung erreicht das Abwehrverhalten am Futter etwa in der ersten Woche dieses Lebensabschnittes. Und jetzt tut der wachsame Hundezüchter gern das, was ihm zwar seine Liebe zu Hunden diktiert, das aber dennoch grundfalsch ist. Er folgt dem bereits von dem Altmeister der Kynologie Emil Hauck gegebenen Rat und baut sich Futterboxen, in denen die Welpen getrennt fressen können. Das ist gut gemeint, denn es soll keiner zu kurz kommen. Wenn man aber genügend Futter gibt, kommt keiner zu kurz! Denn derjenige, der genug hat, zieht sich vom Futter zurück, und so kommt jeder an die Reihe. Aber das Streiten um Futter hat eine bedeutsame soziale Funktion, denn man lernt dabei als Welpe, wie man sein Recht behauptet, und reagiert überdies eine ganze Menge Aggression ab. Ich jedenfalls habe die Beobachtung gemacht, daß dieser in dem Alter der Sozialisierungsphase so harmlose Scheinkampf ums Futter — es passiert ja im Grunde gar nichts! dazu beiträgt, daß man später ganz friedlich Kopf an Kopf an der Beute frißt, weil man inzwischen gelernt hat, daß aller Futterneid sinnlos ist, wenn man ohnehin genügend Beute durch die Zusammenarbeit auf der Jagd macht. Wer einmal gesehen hat, wie eine Meute von etwa 30 Foxhounds am Ende der Reiterjagd mit einem Pansen belohnt wird, weiß, was ich meine: Da gibt es einen ganzen Berg von strampelnden Hundeleibern, jeder will ein Stück von dem begehrten Futter — aber man hört kein Knurren und kein Zanken, sondern nur zufriedenes Schmatzen.
Ziel aller Jugendentwicklung des Hundes ist beste soziale Partnerschaft mit dem Artgenossen. Nun ist es so, daß der Sozialverband eine höhere Evolutionsstufe darstellt als Einzelgängertum. Einzelgänger dürfen keine Nahrungskonkurrenten dulden. Der Zusammenschluß zu Gruppen führte aber zu einer gesicherten Ernährungsgrundlage. Das Leben in Gruppen mit gesicherter Ernährungsgrundlage verbietet jedoch asozialen Futterneid. Der große deutsche Naturforscher Ernst Haeckel hat in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erkannt: In der Jugendentwicklung eines Tieres tauchen viele urtümliche Merkmale auf. Die Höherentwicklung einer Tierart erfolgt nicht so, daß von heute auf morgen alles umgeworfen wird, was bislang brauchbar war. Die unbrauchbar gewordenen Eigenschaften werden oft in Stadien der Jugendentwicklung noch erhalten. Haeckel formulierte das so: Die Jugendentwicklung eines Tieres ist eine kurzgefaßte Wiederholung der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Art. Ich halte diese in den ersten Lebensmonaten des Hundes so auffallende Aggressionsbereitschaft am Futter für nichts anderes als eine Art von Abreaktion urtümlicher, »vorhundlicher« Verhaltensweisen, also Urerinnerung an einstiges solitäres Leben der Ahnen hundeartiger Raubtiere. Können die Welpen in ihrer Jugend dieses Verhalten ausreichend abreagieren — also zu einer Zeit, in der dabei kein ernsthafter Schaden entstehen kann, dann werden sie späterhin zu friedlichen Freßkumpanen, die sich bestenfalls zu überlisten suchen, aber des Futters.wegen nicht gleich totbeißen. So erlebte ich es wenigstens in Zwingern, in denen mehrere Generationen gemeinschaftlich heranwuchsen und in denen es sogar zu einer Übervölkerung kam. Wenn vierzehn Hunde auf 50 Quadratmeter Zwinger friedlich nebeneinander fressen, dann führe ich das darauf zurück, daß sie ihren archaischen asozialen Futterneid in früher Jugend artgemäß abreagiert hatten. Wie anders wäre es dann aber auch verständlich, daß ein ausgewachsener Rüde — der als Welpe selbst einmal schreckenerregend knurrte, weil ein Bruder oder eine Schwester vom Futterberg auch ein Stückchen haben wollte — peinlichst genau darauf achtet, daß zuerst die säugende Hündin ihr Futter erhält, oder daß später zunächst die kleinen Welpen fressen, und die anderen Rudelmitglieder nicht eher an das Futter dürfen, bis sich die Kleinen den Bauch vollgeschlagen haben. Ein Welpe, der es nicht gelernt hat, in der Gemeinschaft zu fressen, wird zeitlebens futterneidisch bleiben, und er wird als erwachsener Hund seinen eigenen Welpen das Futter skrupellos wegfressen.
Urverhalten, das von der Evolution noch nicht ganz überwunden werden konnte und in der Jugendentwicklung noch auftaucht, muß eben in der gegebenen Zeit abreagiert werden, wenn es später nicht zu einem Störfaktor werden soll.
Soviel zum Verhalten an der Beute. Die Verhaltensweisen des Beutemachens, die sich teils im Spiel, teils im Ernst um diese Zeit mehr und mehr bemerkbar machen, kann ich hier übergehen, da dieser Themenkreis Gegenstand des nächsten Kapitels sein wird.
Hier sollen uns vor allem jene Verhaltensweisen interessieren, die dem zwischen achter und zwölfter Lebenswoche liegenden Lebensabschnitt ihren Namen geben.
Zunächst können wir jetzt häufiger Kampfspiele beobachten, bei denen nicht nur die einzelnen Formen taktischer Bewegungsweisen geübt, sondern auch verschiedene Elemente des Ausdrucksverhaltens sichtbar werden. Es gibt nun Sieger- und Verliererspiele mit Rollentausch, wobei die sozialen Blockaden aggressiver Verhaltensweisen sowohl instinktmäßig als auch über die Erfahrung ausreifen. Im Eifer des Spieles wird gern einmal zu heftig in empfindlichere Körperteile gebissen. Abwehrreaktion und Schmerzlaut des Betroffenen belehren den rüpelhaften Bruder, daß er zu weit gegangen ist. Er lernt dabei, seine eigenen Kräfte abzuschätzen und unter geeignete Kontrolle zu bringen. Wenn wir jetzt einen Welpen nachdrücklich darüber belehren, daß unsere Hand nicht aus Hartholz ist, begreift er bald, wie weit er gehen darf und wird auch als ausgewachsener Hund mit uns »auf die sanfte Methode« spielen. Ein Hund, der es gelernt hat, kann so zart in unsere Hände oder Beine »beißen«, als wenn wir neugeborene Welpen wären.
So werden also in diesen Kampfspielen allmählich jene Regeln entwickelt, die ernsthafte Beschädigungen des Artgenossen und damit Schwächung des Sozialverbandes verhindern. In der anschließenden Rangordnungsphase wird diese soziale Hemmung erstmals eine besondere Bedeutung erhalten.
Eine andere Art von Spielen sind die meist unter Anführung des Vater-Rüden erfolgenden Meutespiele. Sie sind eine Vorübung des Zusammenspieles bei der Jagd auf flüchtiges Wild, das nun der Vater mimt. Er fordert die Jungen zur Verfolgung auf, steigert im Laufe der Zeit durch allerlei Finten die Schwierigkeitsgrade und läßt sich am Ende meist fangen und »überwältigen«.
Während bislang die Welpen volle »Narrenfreiheit« genossen hatten und praktisch alles durften, setzt nun eine zunehmend straffere Disziplinierung durch den Vater-Rüden ein. Seine Härte- und Mutproben bekommen einen ordnungsbestimmenden Charakter, er bestimmt auch Anfang und Ende jedes Spieles mit den Welpen und setzt dabei seinen Willen sehr energisch durch. Der Rüde setzt »Tabus«, um deren Einhaltung er sich sehr konsequent kümmert. So »erklärt« er z. B. einen alten Knochen zum Tabu. Zunächst versuchen die Welpen sich darüber hinwegzusetzen. Sofort werden sie energisch bestraft, indem der Rüde den Gesetzesübertreter am Nackenfell packt und kräftig durchschüttelt. Natürlich schreit der Betroffene und wirft sich, sobald losgelassen, demütig auf den Rücken. Kurze Zeit später aber, wenn der Rüde augenscheinlich mit anderem beschäftigt ist, schleicht der Gemaßregelte ganz vorsichtig abermals zu dem tabuisierten Knochen — und erhält neuerdings Prügel. Das kann sich mehrfach wiederholen, und man hat den Eindruck, daß es der Welpe ganz genau wissen will, was er von der Konsequenz des Alten zu halten hat. Wer einen Welpen zu Hause hat, wird dieses Erproben des Erziehers durch den Welpen ebensogut beobachten können.
Die auf diese Weise herausgeforderte Bestrafung des Welpen wird von ihm aber genau verstanden. Sie ist das Recht des Vaters, und sie wird alsbald durch größte Anhänglichkeitsbezeugung beantwortet. Freundlich geht der Bestrafte zum Rüden und erweist ihm durch Schnauzenstoß, Mundbelecken und Pfötchengeben seine Reverenz. Es ist, als wollte er sagen: » Chef, du weißt, was du willst, zu dir kann man Vertrauen haben.« Uneingeschränkte Anerkennung der elterlichen Autorität ist eben die Grundlage für das Überleben der Art — nicht nur beim Hund!
So entwickeln sich also aus dem kindlichen Spiel soziale Verhaltensweisen, insbesondere auch die Partnerschaft mit den Eltern. Das hat natürlich auch für uns eine besondere Bedeutung, denn wir müssen uns gerade in dieser Zeit darum bemühen, die Sozialisierung mit dem Menschen auszubauen. Wird das unterlassen, so wird die soziale Bindung an den Artgenossen stärker als die zum Menschen.
Der Welpe muß also das Zusammenspiel mit dem Menschen als eine für beide Seiten erfreuliche Wechselbeziehung kennenlernen. Freundliche Reaktionen des Menschen, wie Loben oder Streicheln auf erwünschte Verhaltensweisen, prägen sich dem Welpen ebenso ein wie disziplinierende Strafen (etwa Anpacken am Nackenfell und Schütteln) bei Übertretung von Tabus. In der Regel sind hier einige Wiederholungen notwendig, da der Welpe, wie schon angedeutet, auch die Konsequenz seines menschlichen Erziehers erprobt.
Wichtig ist, daß wir so oft als möglich mit dem Welpen spielen. Je lustvoller das Spiel mit dem Menschen ist und je mehr erstes Lernen als Spiel empfunden wird, um so größer wird die künftige Lernfreudigkeit des Hundes. Sie wird in dieser Phase für alle Zeiten festgelegt.
Der Welpe muß dabei auch im Umgang mit Menschen Selbstsicherheit und Selbstvertrauen entwickeln; das notwendige Disziplinieren muß deshalb in einem vom Welpen verkraftbaren Rahmen bleiben. Das ist der Fall, wenn der Welpe auch nach einer unumgänglich notwendigen Strafe unmittelbar danach seine Anhänglichkeitsbezeugung darbringt. So sollten wir es uns auch zum Grundsatz machen: Strafe gibt es nur auf Übertretung von klar festgelegten Verboten. Es ist wohl überflüssig, näher zu begründen, daß diese Strafe auch auf dem Fuß folgen muß, damit dem Welpen der Zusammenhang von Übertretung und Strafe verständlich ist. Das bedeutet, daß man — genau wie der Hunderüde — den Welpen in dieser Phase stets im Auge behalten muß, und, kann man das nicht, notfalls so unterzubringen hat, daß er keines der im Zusammenleben mit dem Menschen notwendigen Tabus überschreiten kann. Dabei muß man natürlich darauf bedacht sein, daß der Welpe stets nur kurzfristig allein bleibt. Erst wenn der Welpe etwas älter geworden ist, also nach Ablauf dieser Lebensphase, kann man vorsichtig eine nachträgliche Bestrafung anwenden, nämlich dann, wenn er imstande ist, seine zurückliegende Tat mit unserem Unwillen zu verknüpfen. Das geht dann, wenn man ihm etwa das zerbissene Buch unter die Nase hält und er zu erkennen gibt, daß er sich schuldig fühlt. Er kann das dann bekanntlich so überzeugend darstellen, daß man Hundeverhalten nicht erst gelernt zu haben braucht. Ob man den Junghund hart oder milde bestrafen soll, ist eine Frage, die man individuell entscheiden muß; nicht jeder Welpe ist gleich, mancher braucht eine festere, mancher eine leichtere Hand.
Strafe selbst ist ein weiter Begriff. Sie reicht von einer unwilligen Abwendung von dem Sünder über leisere oder lautere Worte bis zum kräftigen Klaps oder Durchschütteln. Auch das muß jeder mit seinem Hund ausmachen, da gibt es kein Rezept.
Wenn wir vom Welpen etwas wollen, wenn er etwas nach unseren Wünschen machen soll, dann erreicht man das nur über Belohnung. Wenn der Hund den Ball nicht apportiert, darf er deswegen nicht bestraft werden. Man kann höchstens das Spiel abbrechen, wird umgekehrt ihn aber überschwenglich loben, wenn er erstmals den Ball bringt.
Für den kleinen Hund ist jedes Spiel mit seinem großen Beschützer ein erfreuliches, lustbetontes Erleben. Er kann kaum genug davon bekommen und möchte so lange mit uns spielen, bis er müde ist. Nun ist es im allgemeinen so, daß wir schneller müde werden als unser Hund. Da aber gerade in diesem Alter der Spielabbruch als disziplinierende Maßnahme vom Welpen durchaus begriffen wird, können wir uns das leicht zunutze machen, indem wir das Spiel dann abbrechen, wenn er dabei etwas tut, was er nicht tun sollte. So eine passende Gelegenheit findet sich meist leicht. Wir können als Spielabbruch auch den Ball weiter wegrollen, dann wird er sich mit ihm beschäftigen und uns in Ruhe lassen. Es könnte aber sein, daß er dabei einmal mehr oder weniger zufällig den Ball zu uns bringt. Das ist der große Augenblick, den wir nicht versäumen sollten. Wenn wir jetzt unsere Freude zeigen und weiterspielen, wird der Welpe den Zusammenhang begreifen (wobei wir nicht enttäuscht zu sein brauchen, wenn er das nicht schon mit sechs Wochen tut!).
Alle gemeinsamen Unternehmungen — wie man Ausbildung, Abrichtung oder Dressur auch nennen könnte — können so aus der Beobachtung des vergnügten Welpenspieles heraus entwickelt werden, und damit bleibt für den Junghund alles Lernen lustbetont. Wenn der Wunsch des Menschen nach besonderen Leistungen für den Hund stets mit einem freudigen Erleben verbunden ist, wird für ihn Lernen auch späterhin, wenn er längst erwachsen geworden ist, ein Vergnügen sein. Nur unter diesen Voraussetzungen erfüllt der Mensch seine Rolle als Erzieher, als anführender Sozialpartner, und nur so kann er eine sinnvolle und beständige »Mensch-Hund-Meute« aufbauen.
Die vorgebliche »Wesensschwäche« so vieler Hunde beruht häufig genug auf Erziehungsfehlern in der Sozialisierungsphase, in der zumeist viel zuwenig mit dem Hund gespielt, dafür um so mehr »dressiert« wird. Manche Menschen halten sich für verhinderte Löwenbändiger und den Hund für einen wilden, reißenden Wolf, wobei sie gleich zwei Denkfehler begehen. Erstens ist ein Raubtierdompteur längst kein Tierbändiger mehr, der die »wilde Bestie« unter seinen eisernen Willen zwingt, sondern ein feinfühliger Tierfreund, der weiß, daß er die größten Leistungen nur dann erwarten kann, wenn die großen Katzen mit Freude bei der Arbeit sind. Zweitens gibt es keinen »wilden, reißenden« Wolf, sondern nur freundliche, überaus friedliche Wölfe, die niemandem etwas zuleide tun wollen, sieht man davon ab, daß sie von der Natur dazu geschaffen wurden, die Übervermehrung vieler Tierformen ihres Lebensraumes zu verhindern und dafür deren Bestand durch Beseitigung schwächlicher Individuen gesund zu erhalten. Für diese Lebensaufgabe haben sie ein Sozialleben entwickelt, das selbst uns Menschen beispielhaft sein kann und das sie — zumindest in Form des Hundes — mit uns zu teilen bereit sind. Wer das verkennt, und wer das nicht gerade in jener Zeit, in der der Welpe seine sozialen Antriebe verwirklicht und ausbaut, sehr bedacht fördert, der macht sich dem Hund gegenüber schuldig.
Die in dieser Zeit durch falsche Behandlung erworbenen Unsicherheiten sind kaum mehr rückgängig zu machen, die unverkraftbaren Konfliktstoffe wirken in der Seele des Hundes zeitlebens nach. Das Schicksal eines in seiner Jugend falsch behandelten Hundes liegt auf der Hand. Oft genug muß die Spritze des Tierarztes seinem verpfuschten Leben ein Ende setzen, und nur sehr, sehr selten findet er verständnisvolle Menschen, die sich seiner mit viel, viel Geduld annehmen, um ihm wenigstens ein endgültiges Zuhause bieten zu können.
Es kann wohl nicht oft genug betont werden, daß der Hund kein festgelegtes Instinktwesen ist. Es genügt nicht, alle angeborenen Verhaltensweisen zu erlernen, um besser mit dem Hunde auszukommen. Viel wichtiger ist es dagegen, seine altersbedingten angeborenen Lernfähigkeiten genau zu analysieren, sein Verhältnis zum Elternkumpan zu beobachten, und man muß die Interaktionen zwischen Vater-Rüden und Welpen in den einzelnen Lebensphasen studieren, um zu wissen, wie und wodurch sich die jeweilige Hundepersönlichkeit aufbaut. Er ist eben ein Lerntier, und so erfordert die Erforschung seiner Sozialentwicklung und dessen, was dabei gelernt wird, unsere größte Aufmerksamkeit. Weite und Umfang der sozialen Partnerschaft zwischen Mensch und Hund werden eben jetzt in der Sozialisierungsphase unwiderruflich geprägt und wirken für alle weitere Zukunft auf fast alle Eigenschaften des Hundes ein.
zitiert von Eberhard Trumler aus seinem Buch:“Hunde ernst genommen”, Piper Verlag,1989, 9.Auflage